Erinnerst Du dich noch an deine Kindergartenzeit? Ich kann mich noch lebhaft an einzelne Momente erinnern. Wir hatten zum Beispiel einen Schuh aus Pappe gebastelt und mussten lernen wie man die Schnürsenkel bindet. Am Anfang war es mir total unlogisch und ich dachte das lern ich nie. Da wir das jeden Tag übten und ich den Ehrgeiz hatte, meine Schuhe selbständig binden zu können, übte ich weiter. Als ich es dann konnte, durfte ich den Kartonschuh nach Hause nehmen und meinen Eltern vorführen was ich gelernt habe. Später war es ein Automatismus und ich kann meine Schuhe im Schlaf binden. Heute finden einige, Schnürsenkel binden mit Klettverschlüssen oder elastischen Schnürsenkeln ist überflüssig. Andere brauchen es täglich mehrmals. Für mich hat das Thema Bucket list genauso begonnen. Als ich aufgefordert wurde, 25 Punkte auf meiner Bucket List zu schreiben, habe ich nicht einmal 10 geschafft. Warum auch: „Für was brauche ich das denn?“ habe ich mich gefragt. Da wurde mir klar, dass ich mein Leben nicht verlängern kann und gefühlt die Hälfte könnte schon vorüber sein. Aber ich kann mein Leben vertiefen. Darum habe ich meine Liste weitergeführt. Nicht einfach damit ich Punkte abhacken kann. Ich will Momente schaffen, in meinem Leben, die für mich eine Bedeutung haben. Die Schönheiten der Welt erkunden und anderen Menschen helfen, ihrem Leben ebenfalls mehr Tiefe zu geben. Nach und nach kamen weitere Punkte auf meine Liste. Heute kann ich auf Anhieb 50 Punkte aufzählen die ich noch machen möchte und es kommen immer weitere dazu. Hast du schon deine eigene Bucket list die Du verfolgst?
Eine geniale Idee von einem Schreiner aus dem Tessin:
Eine Schauckel mitten in der Natur im Tessin aufstellen. Ich habe schon einige besucht und es gibt immer wieder Neue. Meine Lieblingsschauckel ist die unter dem Wasserfall im Maggiatal. Auf der Homepage
findest Du die Koordinaten oder der Standort der Schaukel. Beim Wasserfall lohnt es sich, noch einen kurzen Stopp in dem Grotto oberhalb der Brücke zu machen. Gleich wenn Du links abbiegen musst um dem Fluss entlang zum Wasserfall zu laufen. Die Fleisch und Käseblättli sind legendär. Wenn Du die Schauckel gefunden hast und dem Wasserfall entgegen schauckelst, weckst Du Kindheitserinnerungen. So schön ist wohl fliegen. Das Wasser und die Sonne, lassen Regenbogenfarben erscheinen. Diesen Moment sollte man im Hirn festpinnen und die Farben ebenfalls einbrennen. Auch die anderen Schauckeln sind toll. An der Seepromenade von Ascona oder in Morcote oberhalb der bekannten Kirche Santa Maria del Sasso.Da müsst ihr aber einige Stufen rauslaufen können. Auf dem Weg seht ihr eine wunderschöne Aussicht auf den See.
Wenn ihr es richtig macht, könnt ihr fast auf den Spitz des Kirchturms schauckeln. Oder ihr Schauckelt im Wasser. Wie geht denn das? Am Strandbad Shaka Beach beim Campingplatz In Gamborogno findet ihr die Schauckel im Wasser. Wer möchte, kann dann auch den Sprung ins Wasser wagen. So oder so, jeder einzelne Schaukelplatz ist super gewählt. Viel Spass beim erkunden.
Unser Rundgang startet beim Weissenstein. Auf dem Parkplatz stehen einige Traktoren und die Männer polieren die Motorhauben und richten ihr Blumenarrangement. Wir fragen uns, ob die für ein Fest bereitstehen. Die Männer sprechen uns an und erzählen, dass sie eine Reise quer durch die Schweiz machen. 1ooo Km sei das Ziel. Wir wünschen ihnen eine gute Reise und machen uns auf den Weg.
Da es geregnet hat ist der Untergrund immer noch nass und rutschig. Trotz Wanderschuhe müssen wir beim bergablaufen vorsichtig sein. Ich hätte meine Wanderstöcke jetzt gut gebrauchen können.
Laut meinem Komoot App ist die Rute schwer. Meine Freundin, die super fit ist, hat keine Mühe. Ich muss ab und zu Pause machen und die Landschaft geniessen. Dies benutze ich dann ebenfalls als Vorwand, um meine Herzfrequenz wieder ein wenig zu senken
Der Wanderweg führt durch ein Waldstück an einem Kletterpark vorbei. Bergauf folgen wir dem Pfad der steil wird und mich an eine Skipiste erinnert. Ich bin zu warm angezogen. Bei einer Anhöhe wechsle ich meine Kleider von langen, zu kurzen Hosen. Der Pfad führt weiter steil nach oben und die Landschaft wird felsiger.
Stolz und mit Vorfreude laufe ich die letzten Meter den Gipfel hoch.
Das 360 Grad Panorama raubt mir fast den Atem. Fast schon ein wenig enttäuscht rufe ich meiner Begleitung zu: «Irgendwo muss noch ein Gipfelkreuz sein»
Ich kann nur ein Dreieck sehen, das wie eine übergrosse Grillstelle aussieht. Vermessstation entnehme ich einem Schild, als es plötzlich in meinem Rucksack beginnt zu vibrieren.
Ich bin erst erstaunt, dass ich hier Empfang habe, und suche hastig nach dem Smartphone, in der Hoffnung, nicht zu spät zu sein. als ich den Anruf entgegennehme.
Eine sympathische Stimme vom Radio Life Channel gibt sich zu erkennen. Sie hat erfahren, dass ich Bucketlist Coach bin und möchte mit mir ein Interview machen. Da ich aber gerade am Gipfel angekommen bin und mein Ziel noch nicht erreicht habe,
vertrösten ich sie und wir vereinbare in 2h einen weiteren Anruf, sobald wir den Abstieg unternommen haben.
«Wie haben die das nur so schnell herausgefunden? Ich habe das erst gestern auf meinem Instagram Kanal öffentlich gemacht.» frage ich mich laut. Das mich jemand vom Radio kennt, erfahre ich erst später.
Nach wenigen Meter entdecke ich das Gipfelkreuz. Gipfelkreuze haben mich schon immer fasziniert. Du kannst dein Ziel von weitem erkennen und die Aussicht ist meine ganz persönliche Belohnung. Wir machen einige Beweisfotos von oben. Daneben hat es eine schöne Bank zum Rasten und wir genehmigen uns eine kleine Zwischenverpflegung.
Ich packe meine kleine Drohne aus und mache ein Video damit auch noch die Landschaft gewürdigt wird. Die 360 Grad Panorama Aussicht ist einfach wunderschön. Ein wenig Nebel steigt auf und die Stimmung wird kurz mystisch, bevor die Sonne wieder die Oberhand gewinnt.
Wenige Zeit später trinken wir ein Kaffee im wunderschönen Hotel Weissenstein. Als ich auf die Toilette gehe, komme ich an einem wunderschönen Speisesaal vorbei. Das kommt gleich auf meine Liste für schöne Hotels und Konferenzräume.
Wieder im Auto nach Hause und bereits sehr nervös, findet das Interview noch statt.
Als es fertig ist kommt mir noch so viel in den Sinn was ich hätte sagen können. Aber ich freue mich bereits jetzt auf die Ausstrahlung und hoffe, dass sich viele Menschen motivieren lassen, ihre Bucket List zu führen.
Du kannst dein Leben nicht verlängern. Aber vertiefen.